Anstrengende Tage

Es ist ja nicht so, dass irgendjemand unfreundlich wäre, aber 7h in einer Werkstatt sitzen ist nicht witzig.
Doch von vorne. 8:30Uhr standen wir voller Hoffnung vor der sehr ordentlichen Werkstatt. Wir hatten eine Mail geschrieben mit den 4 Problemen:
1. Lichtmaschine Peaks bis größer 16V
2. Automatisches Getriebe Schaltprobleme
3. Drehzahlsensor
4. Starter
Wir hatten ja beide schon den Verdacht, dass nicht die Lichtmaschine selber kaputt ist, sondern eher der Regler. Ich befürchtete von Beginn an, dass die sich nur um die Lichtmaschine kümmern würden. Nun, das taten sie zuerst. Veranschlagt waren 3h. Uns wurde oft Kaffee angeboten, wir konnten in einem Räumchen sitzen und alle waren sehr freundlich. Doch es zog sich und zog sich.

Michi hat Fotos gemacht

Man reparierte die Lichtmaschine – der Regler war kaputt. Dann, 16:00Uhr ging es an das nächste Problem – der Startermotor. Den kann man erst morgen einbauen. Als wir also wegfuhren, ruckelte es weiter und zu diesem Moment, war es um unsere Hoffnung geschehen. Ich muss nun allerdings auch die griechische Werkstattlogik erklären, nachdem wir sie lernten. Werkstätten spezialisieren sich. Diese hier auf Elektrik. Werden andere fachspezifischen Kenntnisse gebraucht, wird ein anderer Spezialist angefordert. Das ist der Grund für die Stück für Stück Abarbeitung. Und das dauert. Denn Griechen lassen sich nicht aus der Ruhe bringen.
Wir kauften am Abend endlich wieder ein und danach waren wir völlig KO. Ob die Lichtmaschine jetzt funktioniert – wissen wir nicht, denn die Probleme kamen ja eher unkontrolliert.
Sehr überraschend war die Rechnung. Keine 90€, wie bitte können die davon leben? Die 5€ Trinkgeld fand sogar ich zu wenig, aber die Freude war groß. Nun, ich habe für morgen Frühstück für die Mannschaft besorgt. Obwohl ich nicht wirklich happy bin.
Werden wir das Problem los?
Michi hat nochmal gegoogelt und den Behälter für die Kupplungflüssigkeit gefunden. Der ist leer (soviel zu der lebenslangen Füllung!). Es ist zumindest eine logische Erklärung.

Was habe ich heute Gutes oder Schönes gesehen?

Die Menschen sind sehr freundlich und dankbar. Sie haben nicht viel, aber sie teilen. Das Meer war extrem wellig. Lag es an dem Seebeben von 4.0 in der Nähe? Ich konnte eine traurig schauende Kassiererin zum Lächeln bringen. Das fand ich richtig schön.