Keine Pilzpfanne konnte uns auf diesen schwierigen Tag vorbereiten.

Lag es an der Planung? Ich weiß nicht.

Dabei begann der Tag entspannt und mit der besten Dusche der letzten 10 Reisemonate. Ich hätte sogar Shampoo und Duschgel vergessen, wahrscheinlich wollte mein innerer Schweinehund gar nicht weg. Gut war Michi nachher in der Dusche und fand mein Zeug. Na dann los. Heute waren fast 300km geplant, allerdings viel auch über Autobahn. Und weil wir Autobahnen nicht mögen, habe ich einige Umfahrungen auf Landstraßen eingeplant. Ja und es ging gut los.

Der erste Autobahnabschnitt war auch sehr angenehm. Es gab auf der vermeintlichen Brücke auch einen schönen Platz zum Schauen. Die Brücke war ein langer Damm. O ha, so ist das hier. Die Dämme scheinen gleichzeitig so eine Art Schutz zu sein. Der Durchlass wird reguliert.

Dann fuhren wir die N99 und fanden hier einen tollen Strand, wo wir gemütlich frühstückten. Ich war zu dem Zeitpunkt stolz auf meine Routenplanung.

Hier gab es einen Eis 🍦 Stopp ✋!

Doch nun vorbei an Amsterdam. Die Route an Harlem vorbei war etwas voller, aber ich denke noch immer eine gute Alternative. Nun wurde es eng auf der Autobahn und leider war die A24 gesperrt und wir mussten wieder auf die A4. Dann mit der A15 wieder vor ans Meer. Was für eine hässliche Gegend. Große Tanks und viel Industrie. Entsprechend viel LKW Verkehr und trostlose Aussichten.

Das änderte sich dann schlagartig als wir die N57 fuhren. Doch wieso konnten wir nirgendwo abfahren. Wir sahen einige hübsche Strände, aber es ging da nicht hin. Es brauchte, bis wir begriffen, diese Straße ist so geführt, dass man ähnlich wie bei der Autobahn nur ab und an abfahren kann. Das Straßennetz ist einfach extra. Aber da hatten wir die 2.kleine Insel schon überquert. Wieder führte ein langer Damm zur nächsten Insel.

Jetzt aber nutzten wir die Chance und fuhren ab. Das war so toll, wir waren direkt am Sandstrand. Es war schon 17:30Uhr und wir waren müde. Ein Kaffee und Käsekuchen auf der Picknickdecke im Sand verbesserte die Laune schon sehr. Jetzt wollten wir einen Campingplatz anfahren.

Und nun, ich schwöre es, haben wir 2h gesucht. Wir fuhren erst günstige Plätze an. Voll, voll, keine Hunde, voll – wir fuhren jeden möglichen Platz an. Voll, voll, Rezeption schon geschlossen, voll…
Einmal war es ganz schlimm. Ok, es stand da “Hunde verboten”, aber ich dachte ich frag mal. Ein älterer Herr wurde fast panisch, als ich sagte mit Hund. Da kam auch schon sein großer Hund auf mich zu. Aggressiv, ich versuchte ruhig zu bleiben, Michi schloss keine Sekunde zu früh die Tür vom Auto. Ja sogar das Fenster, denn dieser Hund wollte zu uns rein. Und der wollte sicher nicht spielen. Der Herr hatte null Chancen sich durchzusetzen, er wies auf seine zerbissenen Beine und verschwand. Ich stieg dort nicht ins Auto, viel zu gefährlich und ging weit die Straße zurück, bis der Hund sicher weit genug weg war. Ein älteres Paar weiter vorne sah mich und meinte: “Oh, mit Hund, das ist schlimm!” Klopfenden Herzens ging die Suche weiter. Nichts, nirgendwo war was frei. Oh ja, ca 1km von hier hätten wir einen Platz bis morgen 9Uhr haben können, für lächerliche 36€.

Ich fragte tapfer jeden Minicampingplatz, davon gibt es hier sehr viele, an.

Auch hier hieß es – voll. Ich musste schon sehr verzweifelt ausgesehen haben. Die Gastgeberin fragte: “Eine Nacht?” “Ja, aber bitte länger als bis 9.” Sie half uns aus unserer Not mit einem Notplatz. Hingestellt und die Sonne ging unter. Das war ein wirklich gruseliges Erlebnis. Wir haben von den tollen Inseln nichts gehabt, nur Stress. Sie schlug vor, morgen den Strand bei Westkapelle zu besuchen und abends wieder zu kommen. Wir werden diesen Vorschlag annehmen und vielleicht noch einige schöne Ecken hier finden. So, nun ist es 23Uhr. Gute Nacht!

 

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