Aus und vorbei

Auch die schönste, tollste, spektakulärste, spannendste und anstrengendste Reise geht einmal zu Ende. Aber warum jetzt schon?
Wie ihr ja wißt gab es gestern ein richtiges Gewitter, nicht im Sunny, sondern drum herum. Michi fiel früh mit einem Migräneanfall ins Bett, der einzige in diesem Jahr 😣 und ich, tja ich schwamm irgendwie so dahin. Egal wieviele Fenster ich öffnete, es wurde nur leicht kühler, aber vor allem nasser. Die WetterApp erklärte es. Es hat 96% Luftfeuchtigkeit. Ich konnte einfach nicht einschlafen, alles war so klamm und das Bett fühlte sich an, wie ein nasser Strohsack. Bäh!
So lag ich da und beschloss den Sunny innen mit PostIts zu verschönern, alle mit dem Spruch: “Ich will nach Hause!” Eine kalte Dusche, einem großen, festen Haus und saubere Klamotten und einem richtig tollen Bett… Michi wurde wach und ich sparte mir das Schreiben und kleben und sprach es einfach aus. “Michi ich möchte nach Hause!” Er hatte zwar nun keine Kopfschmerzen mehr und schaute mit müden Augen, aber er bot sogar an, direkt los zu fahren. Ja nee, also bis zum Tageslicht warten wir schon noch.

Doch heute Morgen suchte ich wirklich eine schnelle Route nach Hause. Wir wollten Autobahn und noch schöne Straße kombinieren. Ich denke, wir fanden einen tollen Kompromiss.

Die Grenzübertritte fanden um Schengen, natürlich, statt. Erst nach Deutschland und dann gleich nach Frankreich. Hier ging es noch angenehm durch Naturparks. In einer netten kleinen Stadt gab es ein letztes französisches Baguette.

Dann weiter und die Straßen wurden größer. Um Strasbourg waren sie 2spurig. Allerdings mit der N4 nach Deutschland zu kommen war schon echt eine Herausforderung, denn Achtung

hier kommt man nur mit einer max. Breite von 2.20m durch. Also Sunny ist nur 2m, allerdings plus Rückspiegel. Es war wirklich eng. Aber dann ein kleines Stück Autobahn und dann die 33 durch den Schwarzwald. Die ist teilweise nicht besonders schön, aber bringt einen doch rascher weiter. Die Autobahn 81 ist wirklich eine sehr schöne in einer wunderbaren Landschaft. Selbst der einsetzende Regen und teilweise Nebel konnten das nicht verbergen.

Hier kamen wir wirklich gut voran. Ich hatte Peaty auf dem Schoß und habe sie die ganze Zeit gekämmt. Sie war sehr entspannt und ist jetzt auch wieder vorzeigbar. Selbst das Stück entlang am Bodensee ging diesmal sehr flott.

Mein Blick ging über den See, die Felder und Wälder hier. Ich kämpfte mit mir. Freude – über die schöne Gegend in der ich lebe! Vorfreude – Endlich wieder Zuhause. Unsicherheit – Wie wird es sein? Was lebt noch im Garten? Klappt unser Umbau? Traurigkeit – Dieses wahnsinnige Abenteuer ist nun fast vorbei. Dankbarkeit – über 35000km und kein Unfall und kein Tier größer 3cm haben wir getötet. Viele tolle Menschen kennengelernt und viel Lebensweisen gesehen.
Aber ich weiß, es ist noch lange nicht wirklich vorbei. Es gibt hunderte Stunden Videomaterial und ich freue mich darauf das Erlebte noch einmal zu durchleben. Ich freue mich darauf diese Videos selber anzuschauen. Ja und diese Website. Sie ist auch für uns ein Nachschlagewerk. Vielleicht kann ich sie drucken 🤔. Und ich freu mich darauf, dass wir bestimmt den einen oder anderen mal wieder treffen.

Wir sind noch vor 20Uhr zuhause angekommen. Kaum kamen wir in die Nähe des Hauses schnupperte Peaty ganz aufgeregt. Schaute hoch, ich schwöre sie wußte sofort wo wir waren. Michi blieb stehen und sie sprang zur Tür und jaulte. Also sie freut sich auch auf Zuhause. Das schönste Willkommen war unsere liebe Nachbarin. Kaum da, kam Sandra um nachzuschauen wieso hier Licht brennt. Sie hat sich auch so gefreut. Ich fühle mich Zuhause.

 

---