Keine Lust auf Extratouren

Man muss halt irgendeine Lösung finden. Es kühlt das Auto in der Nacht nicht unter 22°C ab. Doch auch draußen wird es nicht kälter. Wir haben alle Fenster in der Nacht auf, folglich hört Michi lange der Party zu, die etwas entfernt so langsam ausschweift. Wenn Männer zärtliche Liebeslieder im Chor singen wird es spannend… Später lief jemand am Auto vorbei, als Beschützer schlief Michi folglich weniger. Ich schlief gut, jedenfalls vom Lärm her. Nur die Hitze war für alle 3 sehr schwierig. Dennoch, mich weckten am Morgen die Hähne der Umgebung und die Enten vom Teich in der Nähe. Es war vor 8 und ich schnappte mir Peaty, um noch vor der Hitze mit ihr zu gehen. Der Campingplatz ist eigentlich gut aufgebaut, aber irgendwie schon halb am verkommen. Es liegt eventuell daran, dass man in den Seen hier nicht mehr baden kann. Die Wasserqualität ist zu schlecht. Nun ja, wir waren sehr froh gestern um den unkomplizierten Platz und den Schatten, ja sogar um die warmen Duschen. Wir fuhren frühzeitig weiter.

Die Landschaft änderte sich, nicht schlagartig, aber stetig. Die Felder wurden größer, die Städte deutlich hübscher. Die Blumendekos in den Städten aufwändiger. Eine Boulangerie fanden wir erst sehr spät und dann war die sehr voll. Wir ließen es sein und frühstückten auf einem sehr schattigen Rastplatz die Baguette von gestern. Die Wiese hier war fast modrig, so nass ist es noch um 11:30Uhr im Schatten. Wir saßen auf einer Steinbank und es rieselte Herbstblätter auf uns. Schon komisch 30°C, ganz nasser Boden und Herbst.

Der Blumenschmuck ist oft so hübsch.

Unser Ziel liegt im Naturpark Ardennes. Das wir in dem Park ankamen bemerkten wir nur durch Straßenschilder. Doch dann, Wald und es ging tatsächlich ganz lange mit 7% Gefälle hinunter. Was? Es war mir nicht bewußt, dass wir irgendwann hinauf gefahren waren. Es waren Paragleiter in der Luft und Kajakfahrer im Wasser unterwegs. Definitiv eine Gegend mit Action. Doch Himmel, Leute, es hat nun über 30°C und das Auto wird heißer. In Revin gibt es mehrere Stellplätze. Den ersten anzufahren erwies sich mit unserem Navi als… lass es mich so ausdrücken: Ich fühlte mich in die italienischen Minigassen versetzt. Also Achtung, die “Straße” dahin, ist nicht in den Karten. Wir fanden sie und fuhren den Platz an. Naja, die Zufahrt ist popoeng und nichts für Womos. Doch was für ein Glück. Wir bekamen einen Platz auf dem sehr nobel hergerichteten Stellplatz am Kanal. Die Bäume sind Gold wert. Der Platz reichte, um die Markise auszufahren, bis die Bäume halfen. Während es heißer und heißer wurde, spielten wir das Spiel von gestern. Ruhig da sitzen und nicht bewegen.Haare mit kaltem Wasser waschen und ja, wir spielten auch das Spiel, was wir immer spielen – Rommee. Nur langsam mag Michi nicht mehr immer verlieren 😜. Die Stadt scheint spannend, aber im Moment gehen wir nicht vom Schatten weg.

 

---