Freud und Leid

Doch bevor wir uns überhaupt wieder auf die Straße wagten, ein Rundumblick. Sunny hat einen kleinen leichten Kratzer und einen dicken bösen Kratzer an der Tür abbekommen. Das waren Teile von dem Schild. Gut hat Michi die anderen alle weggeräumt. Aber die ersten waren zu plötzlich angeschossen gekommen. Tja, wir müssen nun damit leben und es ist halt eine Narbe. Da können wir dann sagen, tja das war am 20.Jänner 23 in Cefalù bei Sturmböen um die 100km/h. Jede Narbe erzählt eine Geschichte.

Nun dankbar, dass nicht mehr passiert war und dass das Wetter deutlich besser als angesagt war, machten wir uns auf in Richtung Palermo. Der Plan war, zuerst nach Monreale, um den Dom zu besichtigen und dann auf einen Stellplatz nach Palermo. Ich wollte der Stadt sogar 2 Nächte gönnen. Doch schon die Hinfahrt war nervenaufreibend. Die SS113 ist eigentlich ganz gut zu fahren, wenn man sie denn auch findet. Und unser Navi mag diese Straße nicht. Es vermeidet sie immer wieder. So hatten wir ziemlich Troubles durch Termini Imerase zu kommen. Wir mußten auch feststellen, um nach Monreale zu kommen, muss man durch Palermo.

Palermo

So beschlossen wir die Planung anzupassen und erst nach Palermo zu fahren, um am Montag Monreale anzusteuern. Navi mit Michelin Navi abgeglichen und los. Palermo wäre von der Durchreise gut gegangen, doch hier kommt ein 2.Problem. Eine einspurige Straße ist nur eine Richtlinie. Sie wird grundsätzlich 2spurig befahren. Dazu noch links und rechts 2 Spuren für die An- und Abfahrt, also durchaus mal 4 Autos nebeneinander. Und dazwischen noch Mopeds und Motorräder. Ach ja und geparkt wird da, wo man gerade hin muss. Michi war sehr gefordert. Doch als er einmal dachte, er kommt da nicht mehr durch, sagte ich: “Hupe doch auch!” Und was passierte? Freundlich blieb sofort der Gegenverkehr stehen und er kam vorbei. Wir waren beide etwas erstaunt, einer mehr, eine weniger. Dann musste er zurück drängeln und was passierte? Nichts! Es ist hier halt so ganz normal. Zurück zu Palermo. Wir fuhren am bekannten ? Markt vorbei, wir sahen eine Kathedrale, dick in Gerüste eingepackt und wichtig ausschauende Gebäude. Doch alles war fußläufig sehr weit voneinander entfernt und dazu nicht gerade fein zum Spazieren. Eng, voll, dreckig und Hunde passten da gar nicht dazu. Kurz vor dem Stellplatz entschieden wir weiter zu fahren. Wir würden hier nicht bleiben. Zu groß und mit Hund zu unsinnig.

Also Monreale! Ein Straßenschild wies den Weg. Kurz vor der Stadt dann die Höhenbegrenzung 2.40m… also zurück und von hinten in die Stadt. Der Parkplatz bei der Kathedrale, bzw. dem Dom kostet 3€/Stunde. Die WC’s waren geschlossen… Wir sagten mal 2h, wir konnten es schwer abschätzen. Dann die Enttäuschung, wieder Baugerüste und Zäune. Das macht halt das Bild kaputt, wenn es auch gut ist, dass die Sachen erhalten werden. Es stand was von 13€ Eintritt da. Wir waren entsetzt. Dann hieß es der Dom ist gratis. Ach ja unsere Frage wegen dem Hund. Er darf natürlich nicht in den Dom, sonst überall hin. Klang besser als es war. Denn vom Dom weg ging es in die Kapelle, von da in das Museum und von dort zu den Terrassen. Wo ist hier der Haken?

So wartete ich mit Peaty draußen vor dem Dom und als Michi rauskam, musste er warten. Durch kamen wir nicht….

Kathedrale von Monreale

Die Kathedrale von Monreale ist imposant mit goldenen Mosaiken ausgeschmückt. Sie ist an Reichtum und Glanz kaum zu überbieten. Schade ist, dass man von dem Glanz nicht soviel sieht, da es im Inneren sehr dunkel ist. Da lobe ich mir einfachere, vielleicht nur weiß getünchte Kirchen, mit einem Highlight. Aber es ist natürlich beeindruckend durch die große Halle zu gehen und auf Schritt und Tritt wunderschöne Verzierungen zu sehen, verschiedenste Steine, Wandbilder in überdeutlicher Klarheit, barocke Figuren und natürlich die Mosaike. Die waren besonders schön. Als Eyecatcher könnte ich mir sowas Zuhause auch vorstellen.

Nun und da wir ja nicht wirklich weiter kamen, siehe Erklärung oben, waren die 2h parken für uns genug. Aber hast du die Möglichkeit alles zu sehen, würden sie sehr knapp werden. Zumal die kleine Altstadt daneben auch richtig hübsch war. Wir beschlossen nun bis zur Westküste zu fahren.

Die Landschaft änderte sich nun schlagartig. Durch einsame Berge mit wenig Gras und viel Gestein zog sich die Straße. Das gefiel uns, nach unten schauen war aber grauenvoll. Wir stehen nun in Trappeto an der Küste. Wir sind am planen.

Liebe Tante Hilde – Gehe in Frieden

Leider haben wir heute erfahren müssen, dass meine Tante verstorben ist. Sie hat sehr viel Positives, nach einem wirklich harten Leben hinterlassen. Oft, wenn es mir nicht so gut geht, denke ich an sie und ihre Lebensfreude.

Sie hinterließ einen Zettel mit dem Wunsch, dass keiner in schwarz auf ihrer Beerdigung auftaucht, sondern das man mit Freude einander trifft und mit einem Sekt auf sie anstößt.
Sie wird denen, die sie kannten, bestimmt in Erinnerung bleiben.
🕯Danke, dass du so ein Licht warst!

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