Was für ein schöner Tag

Michis Wecker weckte uns beide. Mit Freude bemerkten wir den blauen Himmel und die Sonne, die sich über die Berge kämpfte. Schnell frühstücken war nun die Devise, damit wir rasch loskommen. Der Stellplatz hier war nicht so schlecht.

Es war überraschend ruhig. Und dann empfing uns eine wahnsinnig schöne Landschaft. Die Straße war, sagen wir, herausfordernd. Jedenfalls für unser Auto und für Michael. Ich war begeistert, denn wir waren zwar oben, aber es war kein Abhang neben mir und es war waldig und wir hatten teilweise Fernsicht und es war mit den Korkeichen einfach so wunderschön. Wie ich sagte, ich war begeistert. Michi blieb wirklich ruhig, selbst als uns ein LKW hier entgegen kam. Mann war das knapp. Er fuhr sogar bei einem privaten Grundstück raus, es gibt keine andere Möglichkeit hier stehen zu bleiben, und erklärte uns die Funktionsweise der Korkeichen. Das müsst ihr im Video dann anschauen! Jedenfalls nach den ersten 21km konnten wir tatsächlich mal stehen bleiben, kurz was trinken, ein paar Fotos machen und weiter. Jetzt sollte es noch 17 km in dieser Art weitergehen und dann sahen wir es. Es waren hunderte Geier über uns. Die waren so nah zum Teil, Michi blieb jetzt einfach bei einer Kreuzung stehen. Wie Spanier, einfach an der Kreuzung parken! Und wir haben versucht einige Film Aufnahmen zu machen. So etwas sieht man ja nun wirklich nicht jeden Tag. Dabei fiel uns auf, dass sie auch richtig schreien. Hätte ich Panik, wenn ich alleine wäre. Nun haben wir endlich einen Rastplatz gefunden, einen echten und Michi ist mit der Kamera losgezogen. Ich blieb hier, um Kaffee vorzubereiten. Der schnuppert jetzt vor meiner Nase und ich denke ich werde nicht auf Michi warten, bis er wiederkommt. Es sieht wirklich beeindruckend aus, riesige Felsen liegen in der Landschaft herum, dazwischen Bäume, ach was sag ich, da drauf sind Bäume und am Himmel kreisen immer noch die Geier. Naja, das erklärt vielleicht, warum es hier etwas ordentlicher ist… Hier liegt kein Müll auf der Straße.
So kann es gehen. Gerade wollte ich den Kaffee anfangen zu trinken, da kam mein Mann zurück und befahl 😉 Kaffee in die Hand, Jacke und Schuhe und los.

Der Wald beherbergt auch noch verschiedene Picknickplätze. Also über Stock und Stein (Warum haben die ein Tor? Wollen sie was aus- oder einsperren?) und es ist ein wirklich schöner Wald. Heute las ich den passenden Begriff, ein Märchenwald. So schöne alte knorrige Bäume und so eine Vielfalt an Gewächsen. Ich wäre so gerne, einfach los gewandert…

Wir waren begeistert von der Strecke und ganz selten, dann um so imposanter, erschienen die Städte. Ihr merkt es vielleicht. Es war einfach schön. Wir erreichten unser erstes Ziel, einen Stellplatz in Benalup-Casas Viejas schon gegen 14 Uhr. Er ist übrigens sehr schön. Hier trafen wir auf Sonja und Nadja. Beide schon seit 1/2 Jahr unterwegs. Da gab es einiges Interessantes auszutauschen. Und Peaty hat so fröhlich, wie seit langen gespielt, mit Amy, dem superglücklichen und fröhlichen jungen Hund von den beiden. Sie warnten uns vor Griechenland, zumindest vor unerwarteten Zuwachs der Familie. Amy wurde von den Beiden gerettet. Oh mein Gott, ich mit meinem weichen Herz. Das wird wirklich schwierig. Tja und weil es so gemütlich war, kamen wir schwer weg. Doch morgen soll es noch einmal so schönes Wetter haben und wir würden gerne Tarifa, das heißt den südlichsten Punkt Europas genauer unter die Lupe nehmen. Ich ließ den Hexenfinger über Park4Night kreisen und fand den heutigen Nachtplatz.

Schlafplatz mit überraschender Aussicht

Meer ca. 20m vor uns (Tendenz: näher kommend), ebener Parkplatz und ein schöner Sonnenuntergang.
Mit Weihnachtsbeleuchtung (Michi hat sie besorgt!!!) sitzen wir nun an unseren Abendbeschäftigungen. Draußen ist Licht, einige Angler versuchen ihr Glück. Auf der anderen Meerseite der Hafen mit seinen Lichtern. Von dort kamen am laufenden Band große LKW’s mit Sand, der hier bei uns wieder abgeladen wurde. Wir stehen in Barbate und sind mal wieder richtig dankbar, für die wunderbaren Erlebnisse. Und es war selbst für uns überraschend. Wir sehen von hier einen langen Teil der afrikanischen Küste. Boa!