Planet der Affen

Planet der Affen

4. Dezember 2022 0 Von Michael Lusser

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Gibraltar bei Regen und Nebel

Details
4.12.22 Sabbatical Gibraltar

Heute war ich, Michi, alleine unterwegs. Von unserem Stellplatz in La Linea aus ging es über die Grenze nach Großbritannien, ok in die Greater British Zone, nach Gibraltar. Zu Fuß waren es nur etwa 15 Minuten bis zur Grenze. Erst ein Olá auf der spanischen Seite, dann ein Good Morning auf der britischen Seite.

Dann, gleich nach dem Grenzgebäude eine typisch englische Telefonzelle. Gleich danach dann die ersten Verkehrsschilder, alle auf englisch. Nun eine Ampel. Moment, welcher Querverkehr? Ah ja, hier geht die Start-/Landebahn vom Flughafen Gibraltar von Westküste zur Ostküste. Tja, da muss man drüber. Und wenn gerade ein Flugzeug kommt, hat man halt als Autofahrer oder Fußgänger Rot. Auch wenn sich viele nicht an die roten Ampeln halten, an diese halten sich alle! Nach englischen Briefkästen, Mülltonnen, Straßenbegrenzungen hatte ich mich langsam daran gewöhnt, dass es britisch zugeht.
Über eine Zugbrücke und gleich anschließend durch einen Tunnel, geht es in die Stadt hinein. Ein Schild weist darauf hin, dass dies früher der einzige Zugang zur Stadt war. Inzwischen gibt es doch mehr Wege bzw. Straßen außen herum. Nach dem Tunnel fühlte ich mich nach England versetzt. Die gesamte Optik erinnerte mich an die kleinen Städte dort. Selbst das Wetter spielte mit – typisch englischer Nebel und Regen.
Da Sonntag war, waren die Geschäfte geschlossen. Einige Souvenirläden machten dann später auf. Lokale waren teils offen, teils geschlossen. Es waren auch relativ wenige Menschen unterwegs. Klar es war ja noch sehr früh – 10Uhr! Mir fielen die schön dekorierten Schaufenster und Straßen auf. Hier merkt man, dass bereits der zweite Advent ist. Noch war das meiste ausgeschaltet, aber ich wollte ja eh nach der Besichtigung des „Rocks“ nochmal durch die Stadt streifen.

Vor allem wegen des Nebels wollte ich erst durch die Straßen flanieren, um später den Berg mit dem Naturreservat zu erkunden. Also erst mal die Main Street entlang. Hier gab es Geschäfte aller Art, Bekleidung, Elektronik, Optiker, Souvenirs, dazu noch verschiedene Lokale und Banken. Was man halt so in einer Fußgängerzone erwartet. Zwischendrin waren auch noch Sehenswürdigkeiten, wie Statuen, der Convent, Kirchen verschiedener Konfessionen und so weiter. Danach ging es durch verschiedene andere Straßen, großteils deutlich weniger attraktiv. Was aber überall zu sehen war, wie eng alles ist. Kaum Parkplätze, die Straßen so schmal, dass man als Fußgänger schon mal in einen Hauseingang stehen muss, wenn ein Auto passieren will.

Aber es gab euch großzügig ausgebaute Plätze, Kreisverkehre und so, sobald man aus dem Zentrum rausgekommen ist. Auch noch auf dem Plan stand Irish Town. Da hätte ich mir irischen Flair erwartet. Aber abgesehen von einem Pub waren es ein paar Geschäfte, zwei kleine Galerien, aber nichts so beeindruckendes.

In einem Kaffee genoß ich eine schöne Tasse des koffeinhaltigen Heißgetränks und ein Stück Schokotorte.
Auch wenn das Wetter immer noch nicht wirklich besser war, entschloß ich mich gegen Mittag auf den Berg zu fahren – mit der Seilbahn. Um Euro 40,- ärmer, weil man Seilbahn und Naturreservat zahlen muss, ging es nach oben. Besonders freute ich mich auf die Berberaffen, die man am Berg antreffen sollte.


Oben angekommen stand ich im Nebel, aber freute mich trotzdem, als ich einen Affen gleich neben dem Eingang sah. Ich hatte meine Kamera noch nicht ausgerichtet, da war der Kleine schon von Jugendlichen umkreist, alle mit Handys bewaffnet. Ich habe noch etwas gewartet, das eine oder andere Foto probiert und bin dann weitergezogen. Zu meiner Freude waren bald noch ein paar von den kleinen Gesellen für Fotos zu haben. Obwohl, irgendwie hatte ich den Eindruck, dass sie von den ganzen Paparazzi schon ziemlich genervt sind. Aber ich hatte Glück, ein Baby war dabei, zwei beim Lausen und so ging ich trotz Nebel und Regen gut gelaunt weiter Richtung Skywalk. Dort angekommen wurde meine Stimmung aber etwas gedämpft. Der großartige Ausblick endete ca. 2m vor meiner Nase in einer Nebelsuppe. Allerdings ist der Glasboden auch weniger Adrenalin produzierend, wenn er einfach weiß erscheint und man die paar hundert Meter Steilküste darunter nicht sieht. Da entschied ich dann, nochmals zur Bergstation hochzugehen und im Restaurant besseres Wetter abzuwarten.
Nach einer Diet Coke, die bemerkenswerterweise produced in UK und nicht aus Spanien war, und BBQ Chickenwings ging ich wieder los. Vom Skywalk hatte ich diesmal etwas Sicht in Richtung Westen. Der Osten blieb im Nebel des Grauens verborgen. Freute ich mich Anfangs noch über jedes Berberäffchen, stellte ich alsdann fest, dass es sehr viele von denen gibt und man nicht traurig sein muss, wenn man eines verpasst hat. Aber immer bereit für ein Portrait oder eine Kletterstudie hatte ich die Kamera und auch die GoPro, die mir Katrin geliehen hat, stets griffbereit. Nach diversen Batteries, also Geschützstellungen aus verschiedenen Epochen von Gibraltar, kam ich zum St. Michaels Cave. In der Tropfsteinhöhle waren erst die verschiedenen Stalagmiten und Stalaktiten in verschiedenem Licht zu bewundern. Auch interessant war, dass die Soldaten und andere Besucher in den Formen bei bestimmter Beleuchtung den Erzengel Michael zu erkennen glaubten. Am Ende war in einer großen Höhle eine Kinobestuhlung und es wurde ein kurzes Lichtspektakel mit dem Thema „The Awakening“ dargeboten.
Derweil im Sunny: Katrin schneidet schon das zweite Video. Seid gespannt!
Weiter ging es an Berberaffen und weiteren Batteries vorbei, schade, dass ich auf Grund des Wetters keine der dort ansässigen Vögel wie Berberhuhn, Turmfalke oder so gesehen habe, zu einer Hängebrücke. Oh, hätte sich Katrin unwohl gefühlt. Inzwischen regnete es nicht mehr und ab und an hatte ich sogar richtig schöne Sicht auf die stadt und die Häfen. Drei riesige Luxusjachten sind mir besonders aufgefallen.
Nach dieser Brücke musste ich mich entscheiden, ob ich mit der Seilbahn ab der Mittelstation wieder nach unten fahren möchte, oder ganz nach unten laufe. Nun, es fehlten noch ein paar interessante Attraktionen. Die wollte ich mir nicht entgehen lassen. Also weiter zu den Belagerungstunnels. Vor den Tunnels hat man einen tollen Blick Richtung Norden über das Rollfeld bis nach Spanien. Sogar den Sunny konnte ich ausmachen. Auch ausmachen konnte ich das landende Flugzeug und den Friedhof vor direkt unter mir. Aber jetzt ging es in die Tunnels. Sehr interessant zu sehen wie hier in den harten Fels ein Tunnelsystem mit Kanonen, Pulverlagern, und einer riesigen Halle gebaut wurde. Und das so ab 1783, also von Hand mit Hammer und von Hand. Ich hoffe meine Videoaufzeichnungen hiervon sind brauchbar. Ich denke hier kann man sich sehr gut verteidigen.

Wieder aus den Tunneln draußen wollte ich den Abstieg angehen. Allerdings habe ich die falsche Abzweigung genommen und bin an weiteren Geschützen, diesmal aus dem zweiten Weltkrieg, vorbeigekommen. Da habe ich verstanden welche kämpferische Vergangenheit Gibraltar hat.
Ein Foto von der Präsentation einer Stadt unter Belagerung konnte ich noch machen. Aber ansonsten war es nun zu spät. Alles war geschlossen. Die Tunnels des WWII konnte ich nur noch von außen sehen. 55km Tunnel sollen übrigens in dem Berg sein.

Und vorbei ging es an dem Good Bye Schild und der Burg wieder Richtung Stadtzentrum.
Die Castle Stairs, welche dann in die Stadt führen, scheinen nicht enden zu wollen. Wer aber trotzdem noch mehr Stiegen möchte, es gehen immer mal wieder welche links oder rechts ab. Unten angekommen genoß ich die, nun eingeschaltete, weihnachtliche Beleuchtung und auch, dass mehr Menschen die Stadt lebendiger machten. Inzwischen war es dunkel, ich hatte gefühlt schon alles gesehen und nach ca. 22km Fußmarsch wollte ich wieder nachhause zu Katrin, Peaty und Sunny. Also riss ich mich von der Stimmung los und machte mich auf den Weg zurück.
Gegen Ende der Stadt, gab es noch ein beleuchtetes „I love Gibraltar“ und viel Lichtdeko. Die Eindrücke reflektierend, wanderte ich nun die 3km über Rollfeld, Grenze und Hafen zurück zum Sunny.

Katrin

Wie geplant machte sich Michi heute pünktlich vor dem Regen auf den Weg. Ja leider kann man sich nicht immer das Wetter aussuchen. Ich suchte derweil für Peaty ein botanisches Fleckchen. Das ist hier schwierig – Straße oder Meer. Letztlich sah sie einen Kreisverkehr und steuerte zielgerichtet darauf hin. Stimmt der hatte Natur. Mein Tag war bestimmt von gemütlich in unserer Lounge sitzen und Filme schneiden,. Ach ja, und planen.

Nebenher habe ich einen Eintopf gemacht. Bei diesem Wetter würde Michi sich darüber sicher freuen. Immer mal wieder wagte ich einen Blick rüber nach Gibraltar. Zeitweise war es unten sogar richtig schön, aber der Berg war den ganzen Tag im Nebel. Ich bekam am Anfang immer noch mal ein SMS mit einen Update. Das letzte war dann: “Letzte Nachricht. Nur noch 1%“. Nun ich hoffte, es würde nicht die letzte Nachricht sein 😉.

Mein Blick am Abend

In Großbritannien?
Traurig wirkende Affen
Michi’s Sicht vom Flugfeld aus

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