Freitag, 22.11.2024
22. November 2024Neustart, oder?
VIel zu früh, doch voller Hoffnung und Vorfreude, warte ich nun auf die erste Therapieeinheit heute. Das Knie ist merklich abgeschwollen. Jetzt spüre ich sogar das Tapeband.
Angesagt ist Sport mit möglichst wenig Belastung für das Knie. Da hört sich Wassergymniastik doch echt gut an.
Die Wassergymniastik findet im Hallenbad statt. Vorsichtig aber mit dem Gefühl, das geht schon, mache ich die Übungen. im Kopf überlege ich schon, ob die Übungen auch in unserem Pool gehen und wo ich diese Schaumteile herbekomme..
Es wird erst mal gedehnt – Kopf, Schultern und auch die Arme. Das ist fast noch so, wie an Land. Dann aber wird das Wasser als Widerstand verwendet. Das geht noch richtig gut. Als Nächstes bekommen wir Hanteln aus Schaumstoff. Die sind ja nun nicht schwer, vergrößern aber den Widerstand. Oh ha, na das macht fast Spaß. Dann bekommen wir so eine Schaumstoffrolle. Nun wird es kniffliger. Das Schlangentier unter Wasser zu bekommen, ist schon kämpferisch, doch es dann mit den Beinen zum Beispiel auch noch zu zähmen 😉, es erforderte schon Balance und etwas Kraft.
Wassergymniastik
Das Ende?
dann beginnt es am rechten Knie wieder zu musizieren, nun ja es ist nur ein langweiliges knack-knack. Das Knie ist weniger geschwollen und ich gehe sehr langsam und sehr gerade, somit knicke ich nicht mehr weg. Doch auf den Weg ins Zimmer, höre ichnim Kopf die Stimmen der verschiedenen Ärzte: “Gehe es sehr langsam an!”, “Nutze dein Tempo!”, “Erhole dich und genieße mal das Leben!”, “Du hast es verdient.”… Da wird mir klar, das hier ist Überforderung. Trotz meines 2 -monatigen Trainings ist es 400% über dem Möglichen. Genießen? Das tat ich die ersten 2 Tage (In denen es, warum auch immer, nur einmal Sport gab.). Ich hab berichtet.
Doch nun kann ich meist nur im Zimmer sitzen und kühlen. Zusätzlich wandern gehen, geht nicht. Ich spüre die stechenden Schmerzen bei den Muskeln immer öfter. Das Knie tut nicht mal sehr weh, aber es wird nach der nächsten Stunde endgültig aufgeben.
Was soll ich tun?
Ich beschloss nochmal zur Ärzterezeption zu gehen, so langsam krochen die alten Erinnerungen hoch, von wegen Hypochonder und immer nur zum Arzt, aber ich wollte einfach hören wie ich es richtig mache, am liebsten bei einem Psychiater. Ich fühlte mich auch nicht sehr verständnisvoll hier behandelt, eher als wäre ich lästig. Die Ärztin für den Termin fand ich gar nicht bei den Psychologen. Es war eine Kurärztin, nicht einmal die, welche mich als erste Untersucht hat. Ich habe sie gesehen, sie war da. Vielleicht hätte sie verstanden, dass ich mich mies fühle. Ich kam vor 5 Tagen mit einem super Blutdruck und nicht mehr humpelnd. Nach 3 Tagen ist nun mein Knie kaputt und mein Blutdruck zwischen 145 und 165 zu irgendwas mit 90. direkt wurde mir gesagt, dann muss ich wohl abbrechen.
Verzweiflung
Ich verstand es nicht. Nix hab ich falsch gemacht. Ich ärgerte mich, nicht einfach weiter gemacht zu haben. So wie immer. Das der Körper kaputt geht, was soll es. Ich will doch auch nur “normal” sein und hätte so gerne mehr genossen. Nicht rumliegen oder so. Ich wäre gerne spazieren gegangen und aufs Rad, halt aber soweit ich das eben kann. Und einige der Therapien hätten mir da sooooo gut getan.
Ich habe heute schon viel geweint. Es wurde nicht besser, als ich direkt die PVA anrief und fragte ob es stimmt, dass ich bis April sozusagen die Zusage habe und es nochmal probieren kann. NEIN!
Das ist wohl eine Fehlannahme. Der Antrag wird neu geprüft. Und überhaupt,
für Fibromyalgie gibt es keine Kur!!!
Man wisse schon, dass die Kältetherapie gut wäre, aber…
Dürfen Menschen wie ich, sich nicht auch mal nur ausruhen und dabei auch noch einige Hilfe und angenehme Unterstützungen bekommen? Ich habe ein so hartes Jahr hinter mir. nun geht es mir viel mieser und ich darf erneut einen Ärztemarathon starten.
Mittagessen – sah lecker aus, aber mir war richtig schlecht, nein danke.
Dann dachte ich, ich könne mir eventuell noch etwas Gutes gönnen. Es fiel ja einiges aus. Also gehe ich zu den Therapieeinteilungen. Doch bis auf meine letzte Behandlung, den Ultraschall ist nichts mehr zur Verfügung. Danke…
Sehr lustlos und ohne Erwartung ging ich zum Ultraschall. Wo soll er ihn anwenden? Mir war alles egal, mein Armmuskel stach schon die ganze Zeit, was soll es. Bitte einmal Schultern. Ich schwöre, ich hatte null Erwartung, doch plötzlich ging der Schmerz weg. Erst mal kurz mit leichten anschwellenden Stechen, dann ganz. Ich war sichtlich überrascht. Der Ultraschall, also die Mikromassage beim Ansatz der Muskeln hat den Schmerz erst mal ausgeschaltet. Das war mein positivstes Erlebnis heut!
Ultraschall
Ein bisschen schwach fand ich, dass es nicht möglich war, heute das Tape zu erneuern. Ich bat nach der Wassergymniastik darum, es ist nun mit der wenigeren Schwellung locker und geht halt auch ab.
Ganz klar, die Susanne kann da Nix dafür, denn sie macht es ja zwischen ihren Therapien. Dafür gehört ihr auch mein tiefster Dank. Aber es hätte halt schon geholfen. Netterweise bot sie mir morgen an, zwischen 10 und 12.
Morgen
Tja, mein armer Mann muss nun wieder ins Wohnmobil und mich holen. Der hat ja echt keine Zeit zum Luft holen. Dabei habe ich das sogar erkämpfen müssen, denn eigentlich wollte man mich direkt 10:50 Uhr los schicken. Zum Glück hatte ich die Wassergymniastik. So habe ich das nicht eingesehen und darauf bestanden, zumindest bis morgen zu bleiben. Wie ich mich dabei fühle? Wie ein Versager, wie ein Bittsteller… Es ist nix davon meine Schuld. Ich habe einen Rehaantag gestellt. Ich hätte ihn auch unbedingt im April schon gebraucht. Wer ich immer, hat daraus eine Aktiv-Kur gemacht. Zwischenzeitlich bin ich zusammen gebrochen. Zwischenzeitlich begann ich zu trainieren, um überhaupt wieder zu Kraft zu kommen. Das hier ist für mich eine Katastrophe!
Ja, also ich habe meinen Koffer gepackt und genieße die letzten Stunden nicht. Meine Zukunft? …