
Wie ist das Wort für mehr als Superlativ?
13. August 2023 0 Von katrinsonneNorwegische Touristik Straße 55 – die gletscher Route
Die Hitze in meinem Kopf ist fast unerträglich. Ich muss mich hinlegen. Aber ich bin nicht krank. Es war schlicht und einfach ein echter “Overload”. Seitdem wir die absolut wunderbarste, gigantischste Straße bei 10% Gefälle verließen, suche ich in meinem Kopf nach noch stärkeren Begriffen, wie ich sie die letzten 2 Tage verwendete. Doch was soll das? Ich fange ja schon wieder hinten an. Lasst uns mal mit dem Morgen des lt. WetterApp bewölkten bis regnerischen Tages beginnen.
Die Sonne schaute aus den Wolken. Kein Pardon für Michi. Den Kaffee genießen wir draußen und die Sonne wärmt uns sogar schon. Wir bewundern noch einmal diese herrliche Landschaft und fahren nur ungern von dem geschlossenen Schlagbaum weg. Die Route habe ich gestern mal wieder angepasst.
Zuerst Richtung Lom auf der 15 und dann dort direkt nach rechts die 55, eine ausgewiesene Touristenstraße, die zum Glück wieder offen war. Ein Erlebnis fehlte uns noch. Es war traumhaft zu fahren.
Nun ja, ich wollte auch aus der Gegend, denn die zwar nicht sehr zuverlässige, aber dennoch oft richtungsweisende WetterApp zeige als Warnung an: Extreme Flutgefahr bis morgen. Der Fluss neben uns war sehr reißerisch und im Sonnenlicht wunderschön türkis, grün, blau. Die Berge fütterten ihn, denn es kam viel Wasser herunter.
Große Seen ließen die Landschaft erstrahlen. Der leichte Bewuchs lud zum Wandern ein, wenn nicht das tiefbraune Erdreich sehr glänzend aussehen würde. Ich kann euch sagen. Wenn ihr mal hierher fahrt, dann kann man hier toll auf hübschen Park- und Rastplätzen einige Tage verbringen.

Dann ging es über eine Brücke, wir suchten die Gegend nach dem angekündigten Wasserfall ab. Ja, der war dann genau unter uns. Sofort hielten wir an und machten uns auf den Weg. Mein Gott, wie wunderschön die Natur hier wieder ist.
Ach, ich liebe das helle Moos. Dazwischen verschiedenste Pilze. Ein Bild jagte das andere. Ja ok, der Wasserfall war natürlich das Highlight hier. Das Wasser schoss zwischen den großen Felsen hindurch. Es verteilte seine Tropfen weit, bis zu uns rüber sogar. Es teilte sich und war wie ein wildes, ungezähmtes und lautes Tier. Hier war dann schon mal der erste Akku leer und unser fester Vorsatz, heute weniger Bilder zu machen schon sehr, sehr gefährdet. Pupsegal. Wir können gar nicht anders.
Allerdings waren wir wirklich fast froh, dass es bis Lom dann “normaler” wurde und die Kamera mal nicht heiß lief.
Die Stabkirche in Lom ließen wir aus, es war stoppenvoll und wir kannten sie schon. Doch dann ging es unscheinbar nach recht zwischen die Berge. Erst mal war es, wir sind aus Vorarlberg, nicht so extrem. Es war eine schöne Berglandschaft.
Auf einem Parkplatz hier frühstückten wir. Wir wagten es den Tisch trotz Camping verboten rauszustellen. Natürlich kam Polizei vorbei. Aber die schaute nur freundlich. Wahrscheinlich ahnten sie, dass wir so nicht lange bleiben würden. Das Auto war nämlich so schief, dass ich den Wasserkocher beim Erhitzen festhalten musste.
Dann, so einige Kilometer und Kurven später… staunten wir schon mal nicht schlecht. Ein schmales Tal mit Fluß und dunkle, hohe Berge. Es wurde unverkennbar uriger.
Ein Infoschild verhieß uns einen Aufstieg. Hübsch gestaltet. Man wußte rasch, wie hoch man schon war. Ja, das war schon mal sehr cool und der Kopf wurde kalt (vom aus dem Fenster halten) und die Kamera heiß. Doch wir blieben hier oben nicht mal stehen.
Es war ok, aber der Weg war ja noch laaaaaaa – OMG, die Berge waren geschmückt mit Gletschern. Wir trauten unseren Augen nicht. So viele! Nun suchten wir schleunigst einen Parkplatz.
Glück gehabt – reingepasst! Na, der war ja super cool gemacht. Über den Gletschersee ging eine lange Stahlbrücke, wand sich einmal und landete bei einem kleinen Aufstieg zu einem giga-gigantischen Ausblick. Wir wünschten uns einen Gletscher mal richtig zu sehen. Hier umgaben uns so viele. Dass Sonne, Wolken und Nebel einen riesen Fight austrugen, machte die Aussicht nur schöner. Mal strahlte es rechts hinten, dann links vorne. Mal waren die Gletscher tiefblau, dann grau oder weiß.
Beim hinunter gehen zog Peaty nach links. Nicht zum Auto🤔? Nein, sie zog konsequent zu einem Schneefeld hinter tausenden Steinen. Na, hier endete für mich der Spaß. So bekam ich die Kamera und Michi wollte mit ihr zum Schnee. Ich hielt also auf die 2. Da sag ich noch, dass Peaty wohl eher zu dem dort fröhlich spielenden Hund will. Da passierte es. Sie riss sich los und spurtete samt Leine auf ihn zu. Michi dackelte, ok netter, stolperte hinter ihr her. Ein Tibet Terrier ist im Schnee zuhause. Sie wirbelte über das Weiß und ich konnte wirklich nicht die Kamera gerade halten. Ich musste so laut lachen. Michi hörte es eh nicht… Der versuchte ihr nach zu jagen. Die Hunde hatten schnell Spaß und Michi kaum Chancen. Ich war froh weit weg zu sein, denn jetzt war er sicher stinkesauer.
Irgendwann hatte er die Leine erwischt und brachte eine zufriedene und nur wenig schuldig aussehende Peaty, zu seiner vor Tränen lachenden Frau. Ich muss ihm jetzt hoch anrechnen, er hatte sich schnell wieder im Griff. Leider leider habe ich die Filmaufnahmen sicher sehr verhunzt.
Es zogen immer mehr sehr dunkle Wolken auf, wir fuhren weiter. 1km. Aussteigen. Fotos machen. Weiter. 1km. Aussteigen. Fotos machen. Weiter…

Es dauerte laaange bis wir bereit waren diese wahnsinnig tolle Gegend zu verlassen. Doch wir waren froh, dass wir die Straße trotz des Extremwetters fahren konnten. Regen war wieder angekündigt. Natürlich war der Abstieg dann auch ein Erlebnis für sich. Wir sahen weit, sehr weit. Und weit da vorne zog unsere schmale Straße ihre Spur. Schluck!












Trollstigen ist dagegen… das ist ja nach wenigen Kilometern vorbei. Hier aber dauert es lange. Und mein Adrenalin war mehrfach verbraucht. Ich merkte, dass ich zwischen vor Freude schreien und sofort schlafen gehen schwankte. Ich konzentrierte mich aufs Fotos machen. Fast ganz unten, 300m vorher rieche ich unsere heißen Bremsen. Wir bleiben kurz stehen. Michi meint, es ist nicht schlimm. Irgendwas tropft auch auf den Motor. Nicht viel. Ich erinnere mich. Das war auch so, als wir das Soča Tal verließen. Die letzten Meter und die Talausfahrt war das jetzt nicht schlimm. Auch hier hohe dunkle gespenstische Berge. Ich freute mich auf Licht. Da war er der Fjord, genauer der Lusterfjorden.
Ich bat Michi den nächsten guten Parkplatz zu nehmen. Wir stehen nun hier am Fjord. Die Straße ist nah, doch nicht so sehr befahren. Der Fjord schimmert und ich merke, dass ich bei Kaffee und einem Whisky nicht runter komme…
So, ich hatte, während Michi den Pfannkuchenteig vorbereitete, etwas geschlafen. Peaty eng an mich gekuschelt. Auch sie ist KO. Jetzt geht es wieder. Der Teig war perfekt und viiiieeel fluffiger, als ich ihn gemacht hätte. Sehr fleißig. Dafür gab es heute richtig gute Crêpes.
Nun haben wir nicht nur die noch übrigen 400 Bilder (von 750) von gestern zum Anschauen, sondern noch !!!900!!! dazu. Tja, die Website muss wohl etwas warten. Wir brauchen Urlaub, in einer dunklen Höhle ohne Licht…🤪












Besuche uns auf YouTube
DieZweiMitHund
Du kannst uns ja gerne begleiten.
Was werden wir sehen?
Was erleben?
Gibt es sie noch? Die große Freiheit?
Geht es gut, so alles Erschaffene zurück zu lassen, also
Back To The Roots!
Sabbatical Tagebuch
- Zuhause
- Es kommt, wie es kommen musste
- Luxemburg- klein und fein
- Jardins d’eau – ein Highlight in Belgien
- Der Hitze kann man nicht entfliehen
- Ein paar schöne Tage am Ende der Reise war mein Wunsch…
- Ein niedlicher Abschied vom Atlantik
- Ich bin so gerne in Frankreich, aber was war das?
- Niederlande – Belgien – Frankreich
- Abhängen an der Nordsee
- Kein Ende in Sicht