hier ist es einfach so schön und definitiv Frühling

Augen auf! Schnell mal das Rollo auf Michis Seite öffnen! Was, da geht ja gleich die Sonne auf. Also pfeif auf anständige Klamotten, eine Jacke über den Pyjama und raus. Ach ja, so eine friedliche, schöne Stimmung. Michi hat wohl den Straßenlärm die Nacht gehört. Nun als ich einschlafen wollte und die vorbei brausenden Motorräder versuchte zu ignorieren, schnarchte er schon. Aber es versprach ein schöner, sonniger Tag zu werden.

Nun schlugen wir den Weg zu dem Schiffswrack ein. Da war ich schon von den Socken. Hier ist das Meer wieder schön sauber und klar. Die Buchten sind romantisch und einsam. Ich war begeistert. Von der Höhe aus sahen wir das Wrack. Es war schon erhaben, aber es wirkte nur so cool, weil es in einer kleinen, tollen Bucht liegt. Wir wollten eigentlich schon gar nicht mehr hinfahren, aber taten es dann doch. Der Parkplatz war irgendwie nicht einladend. Ein freier Hund kam schnurstracks auf uns zu. Wir waren uns einig, dass ist es nicht Wert.

Wir wollten eine Gebirgsstrecke fahren (schon wieder). Fast übergangslos wurde die Fahrt immer spannender. Die Landschaft mit ihren orangenen Felsen, den Olivenbäumen, den Blumen. Es war einfach hübsch. Eine neue Farbe ist dazu gekommen – rosa. Nun haben wir gelb, rot, orange, lila und rosa. Um das tut es mir leid, denn ich erwarte, dass wenn wir wieder nördlich fahren, dieser Frühling noch eine Weile braucht. So genieße ich ihn jetzt. Bis Kosmas ging es durch dichte Nadelwälder. Ich hatte fast das Gefühl im Schwarzwald zu sein. Berge, Wälder, Ruhe und eine gute Straße.

Die Ortschaft ist wirklich reizend. Es gibt auch Platz für Womos, doch unser Navi…🫣😵😵‍💫😳🤯

Während Michi die empfohlene Strecke abging, checkte ich die Strecke mit Michelin. Das ist ein völliger Unsinn was das Navi will. Michi hatte in seiner Verzweiflung sogar Beweisfotos gemacht, dass er da nicht fahren kann. Er war sehr froh, als ich ihn auf die richtigen Ortsausfahrt lenkte. Auch die war nicht gerade einfach. Sunny kämpfte sich den steilen Weg nach oben und da bemerkten wir beide wie sehr wir doch unter den Autosorgen gelitten hatten. Langsam wurde uns klar, dass unser Auto tatsächlich das Kuppeln wieder schafft und dass wir ohne Sorgen das Auto auch abstellen können. Wir sind der Werkstatt unendlich dankbar. Auch wenn der Behälter nun schon halb leer ist, aber das kann ja normal sein.

So fuhren wir durch eine wundervolle Gebirgslandschaft. Einsam, urig, farbenfroh und reichlich Serpentinen. Ich knipse und staune und schimpfe, wenn es dem Abgrund zu nahe kommt. Aber es ist echt schön und völlig anders als gestern.

An einen Parkplatz zwischen den Bergen, mit Blick auf ein Kloster und neben einem breiten, mächtigen, aber wasserleeren Flussbett gibt es Frühstück. Ja, so können wir wieder fahren und genießen.

Zu griechischer Mittagszeit, also 14 Uhr kommen wir in Leonidio wieder ans Meer. Ortsdurchfahrten sind immer eng, aber wenn dann ein Stück der Durchfahrtstraße gesperrt ist, ohne erkennbare Umleitung, ist das kritisch. Ich laufe die vom Navi empfohlenen Straßen ab. Eine 90° Kurve wird ein Problem, danach geht es. Ich hole Michi und laufe vor ihm her, um entgegen kommende Auto zu stoppen. Es ist knapp, sehr knapp. Aber er schafft es. Stolz steige ich am Ende der Umleitung zu ihm in den Sunny. Bin doch zu was gut! 😎

Wir wollen nur noch ein wenig die Küste fahren und suchen einen Schlafplatz.

Freie Stellplätze mit Aussicht

Der Platz hier, gefunden in Park4Night, ist schon mit 2 weiteren Campern belegt. Aber wir passen gut dazu und haben sogar eine Bank vor der Tür. Und ehrlich ihr wißt gar nicht, wie angenehm ein harte, ehrliche, gerade Holzbank sein kann. Mal kein weicher Sessel, das tat gut. Später haben wir den Tisch davor gestellt und Gemüse geschnitten. Griechischer Salat passt immer.
Es ist nun 18:30Uhr und noch ist es nicht dunkel. Das ist unglaublich angenehm, auch wenn wir jetzt in den Sunny gezogen sind. Es macht einfach Spaß nur zu schauen.

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