Verschollen in Schnee und Nebel

Verschollen in Schnee und Nebel

31. Januar 2023 0 Von katrinsonne

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Waren der Ätna und wir 😉

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31.1.2023 Sabbatical Italien Sizilien

Gut habe ich Michi aus dem Bett gejagt und uns schnellstmöglich auf die Sp92 geführt. Denn zu Beginn sahen wir den Ätna noch wirklich gut und beeindruckend. Es gibt 2 Öffnungen aus denen der Berg qualmt. Die neuere südlichere ist dabei besonders aktiv. Es kommen ziemliche Schwaden heraus. Selbst als dann Wolken aufzogen, konnten sich diese dicken Qualmwolken durchsetzen. Wir saßen auf einem der ersten Parkplätze und frühstückten mit diesem Naturschauspiel. Als sich der Kaffee dem Ende neigte und wir fertig waren, war der Ätna so gut wie verschwunden. Die/der/das Ätna schämte sich wohl, ob der ungesunden Raucherei und bedeckte sich.

Wir fuhren noch mit Sonne im Gepäck die Straße hinauf. Die Gegend war be(ein)drückend. Die erkalteten Lavaflüsse waren schroff, schwarz, todbringend. Ich weiß im Nachgang bringen sie Leben hervor, sind der Reichtum dieser Gegend. Doch wehe der Vulkan bricht wirklich aus. Es sind Bomben und dieser Strom frißt alles auf und bedeckt es unter sich. Die Bereiche, wo der Fels 🪨 wie Glas glatt war, waren auch sehr cool. Glatt, ohne jegliche Einschlüsse. Ja und alles ist hübsch mit Lavamulch bedeckt. Wenn ich bedenke wie teuer es mich kam, Teile meines Gartens so zu bedecken… Wir blieben natürlich bei jeder sich bietenden Gelegenheit stehen. Und gab es die nicht, blieben wir halt auf der Straße stehen. Das Gute, das Navi konnte zumindest hier nicht spinnen (oder doch?), so hatte ich meine 2 Hände frei und konnte fotografieren und filmen. Ich hoffe, es ist einiges brauchbares dabei. Denn es wurde sehr viel schwieriger, als die Umgebung so unscharf wurde. Wir kamen in die Wolken. Mit denen kam die Feuchtigkeit und da es hier oben bei 1600 m schon sehr kalt war, schneite es.

Peaty war begeistert. Schnee ist ganz ihr Ding. Der Schnee ließ auch die schwarzen Lavamassen deutlicher hervorstechen. Man musste nur aufpassen. Ohne Schnee war deutlich sichtbar, dass es schwer ist hier zu gehen, da die Steine keine homogene Masse bilden, somit überall Ritzen und Hohlräume sein können. Aber wir gingen da, wo Spuren waren… und weiter gingen.
Oben angelangt, nicht am Krater des Ätna, sondern am Fuße der Seilbahn (1937m) fanden wir zufällig einen Parkplatz bei einem Krater, dem Silvestri – der Silvestri Krater ist einer von 5 erloschenen Vulkanöffnungen die 1892 auf dem Vulkan Ätna (Etna) entstanden sind. Von weitem sahen wir oben Silhouetten einiger Menschen gehen. Das sah cool aus.

Doch als wir oben waren, war von einer Aussicht nichts mehr in Sicht. Wir steckten mitten im Nebel. Während wir hochkraxelten, kamen uns Menschenmassen, zum Teil auf dem Hosenboden rutschend, entgegen. Nun gingen wir alleine in dieser weißen Suppe. Links ein Krater, recht ging es abwärts, jedoch wir sahen nur weiß. Sichtweite ca 10m. Unter uns Schnee oder schöner roter Lavamulch und hin und wieder Stolpersteine. Solange der Weg zu erkennen war, war das Ok. Doch als wir nicht mehr sicher waren, wie es weiter ging (und ich dachte, naja rutschen wir jetzt ab, merkt das keiner) drehten wir um und gingen zurück zum Sunny. Einmal sagte Michi: “Ja da kann man gut gehen!”. Ich stand genau da, schräg zur Straße und rutschte. Ich machte ihn aufmerksam: “Äh, ich glaube ich brauch was zum Anhalten.”, während ich auf ihn zu rutschte. War nicht schlimm, alles gut, sogar das Knie hat mich nicht wieder in die Knie gezwungen. Kalt und doch zufrieden stiegen wir in unseren, wieder ganz brav funktionierenden Sunny. Michi war ob des Schnees und der Temperatur 1°C etwas nervös und ganz vorsichtig fuhren wir wieder runter.

Weil uns das so gut gefiel, durchquerten wir Zafferana Etna, um bei Milo die 2. Ätnarunde zu machen. Das mit dem Durchqueren war fast eine Katastrophe. Navi schickte uns immer enger in die Einbahnstraße, letztlich musste ein parkendes Auto weiterfahren, wir kamen nicht vorbei, doch im Gegensatz zu ihm kamen wir auch nicht um die 90° Kurve. Es war so voll geparkt, wir standen erst mal festgesetzt drinnen. Wir bekamen etwa 3cm Manövrierplatz, weil eines der Autos etwas zurückfuhr. Michi manövrierte uns mit 2cm Spielraum und lautem Fluchen (auf Sygic LKW Navi!!!!) und Schimpfen, da irgendwie durch. Niemals hätte ich das geschafft. Ich sagte ihm, naja, dann bleib halt stehen, irgendwann fahren die weg… Kurz danach fuhr er an die Seite und mußte echt verschnaufen.


Nach der frischen Luft fuhren wir aber wieder ich luftige Höhen. Jetzt war es deutlich regnerischer. Dennoch, der Norden des Ätnas bietet auch etwas fürs Auge. Hier gibt es jede Menge Wald, lange Zeit Mischwald. Dazwischen die Lavaströme. Einmal sehr bedrückend, denn wir fuhren mitten durch. Das war aber alles, was von einem Vulkan zeugte. Wieder oben schneite es heftig und wir beeilten uns mit dem Staunen.


Nun stehen wir wieder unten, in Linguaglossa. Wir wollten nicht bei so regnerischen Wetter weiter, so können wir morgen bei Sonne entscheiden. Noch einmal hinein ins Land? Oder ab ans Meer und Sonne genießen? Momentan stehe ich auf der Sonnenseite, denn mir ist kalt.


Michi besteht darauf – heute sieht man mehr….
Michi im Einsatz
Natürlich darf der Tourismus nicht fehlen. auch heute war es iben schon voll.
Schwarzer Ruß auf weißem Schnee.
Vom Krater nicht viel zu sehen.
Peaty war absolut zufrieden.
Unglaublich stimmungsvoll, so mit Sonne und Schnee.
Inmitten der Steinwüste, das Leben gedeiht.
Eine tolle Wandergegend (aber bitte wenn es wärmer wird)
Unser Höhenprofil heute 😜
Ein tolles Wandbild

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