Die schönste Straße Spaniens

Der Morgen begrüßte uns eher etwas grau, dennoch waren wir mit dem ersten Tageslicht, welches eben erst ab 9 wirklich da ist, unterwegs zum Leuchtturm. Sah die Stadt San Cibrao gestern bei der Anfahrt noch eher uninteressant aus, so überraschte sie uns bei diesem ersten Spaziergang. Sie bietet mindestens 5 Strände. Den ersten mit seinen 20 Metern belächelten wir noch, der 2. hatte ganze 37 Meter und dann wurden sie immer größer. Der Spaziergang war von der Stadt sehr freundlich angelegt, er lief entlang der Küste, vor den ersten Häusern. Es gab viele Hinweisschilder und Infos, Sitzbereiche und nach dem Leuchtturm ging er zwischen den Häuschen entlang, also da war er so eng, hier zu diesen Häusern geht kein Auto hin. Sind diese auch alt und zum Teil eher gebrechlich, so sind sie dennoch liebevoll gestaltet. Selbst der kleinste Platz wird für Minigärtchen genutzt.

Vorbei am kleinen Hafen und wie wir beim Rausfahren aus der Stadt bemerkten, hätte es dannach noch einen fantastischen mediterranen Park gegeben. Aber wir wollten heute noch mehr Leuchttürme besuchen.
Das nächste Ziel war der Leuchtturm Cabo Estaca de Bares, der nördlichste Spaniens. Dieser Landspitz war nicht so überwältigend. Wir trafen ein österreichisches Pärchen, auch sie mit Hund, welches uns gestern mit “Grias Euch” überraschte. Wir waren erstaunt, dass sie eigentlich das gleiche machen, was wir vorhaben. Sie haben nur eben 3 Monate Vorsprung. Wir waren sicher, dass wir sie wieder treffen würden, dann kann man sicher vieles Bequatschen – vielleicht auch die Namen austauschen. Beim zur Landspitze vor spazieren wurde uns der Weg versperrt. 2 riesige Hunde ließen uns nicht vorbei. Sie waren nicht wirklich aggressiv, aber sehr deutlich, berührten uns und Peaty bekam auch Angst. Ich bin ja bei sowas ziemlich unsicher, aber ich wollte da vor und gab nicht auf. Nun ja, die Spitze war nicht besonders hervorstechend, aber sagen wir es ging schon steil abwärts und ich lief sehr dem Land zugeneigt… Auf dem Rückweg, ignorierten die 2 Hunde uns vollständig. Das war wohl die richtige Richtung.
Dann, während der Kaffeepause im Sunny, bekamen wir Besuch. Die 2 Hunde schauten zur Tür herein und legten sich direkt davor. Ähm…

Wir beschlossen die gelb grüne Straße durch Serra da Capelada zu nehmen. Das würde zwar wieder ein langer Fahrtag werden, aber wir wollten auch nichts verpassen. Dadurch fuhren wir auch den Leuchtturm Faro de Cabo Ortegal an. Und dieser, ist er erst mal erreicht – es ist teilweise schon eng, war super toll und beeindruckend. Schon der Parkplatz ist genial. Direkt hier türmt sich ein Felsen hinauf, oben zerklüftet. Dahinter kam nun die Sonne raus und es stürmte. Der Leuchtturm steht auf einem weiß gepflasterten Platz. Die Sicht geht weit gestreckt an den Küsten entlang.

Mensch wie bist du klein!

Ich stieg mit offenem Mund aus und mit feuchten Augen wieder ins Auto. Schön. Dann ging es weiter und wie es Michi geahnt hat, die Landschaft änderte sich. Wir fuhren hinauf durch dichte Eukalyptus Wälder und dann oben gab es keinen Wald mehr. Ein riesiger Windpark erwartete uns. Das war ein interessanter Ausblick. Dann begann es zu stürmen und es regnete. Zum Glück direkt bei einem Parkplatz. Ein Glas Cola und schon war wieder Sonne da.

Nun trafen wir jede Menge Tiere an. Pferde vor allem. Die sehen so schön aus hier draußen in der Natur. Kühe teilten mit uns die fast durchgängig einspurige Straße und viele Fotopunkte stoppten unsere Fahrt. Wer von euch kennt die wundervolle Strecke in Schottland von Ullapool bis John O Groats. Wir fuhren sie schon 4 mal und ich bin jedes Mal begeistert. Diese Strecke hier kann da mithalten. Nur fahrt sie lieber nicht im Sommer. Bei uns war fast kein Verkehr und so ist sie sicher am beeindruckendsten.
Nun stehen wir an der Westküste am Playa de Pantin und haben wieder einen Platz in erster Reihe. Es bläst ein kräftiger Wind, aber es ist nicht so kalt. Draußen sind es jetzt 18,3°C im Sunny 23°C. Wir sind müde und werden sicher wieder sehr intensive Träume haben. Irgendwann muss man das ja verarbeiten. Ein sehr schöner und überraschender Tag.