Campingplatz Müller

Campingplatz Feedback

Gut, mit Abstrichen

… Worte zum Campingplatz. Er ist inmitten einer traumhaften Landschaft, mitten im Naturschutzgebiet. Das Privileg kann ihm keiner nehmen und zeichnet ihn wohl aus. Die Plätze hier sind groß, doch hier kommt der Haken. Es gibt eigentlich keine Plätze, so ist die Verteilung zum einen definitiv nach “Wer ist am lautesten und stärksten?” und anderen sehr unterschiedlich vom Platzangebot und Komfort.

Regeln gäbe es, nur niemanden der drauf schaut und wir z.B. haben einen tollen Blick, mit dem Zusatz, dass wir vom Platz nur die Hälfte nutzen können, da ein, in- oder offizieller Weg durch geht. Die Liegewiese direkt vor uns, ist jetzt auch kein Problem, da es weit weniger Badegäste gibt, wie im Hochsommer, aber dafür ist sie trotzdem recht voll. Nur als ein BMW Fahrer mit Schneckenhaus sich direkt (in dem Fall wirklich 2 m vor uns) auf die Liegewiese stellte, wagte ich es doch darauf hinzuweisen, dass er das vergessen kann. Der aufgeweichten Liegewiese tat es nicht gut und wir wollten wirklich gerade die ersten Regenfreien Stunden genießen, darauf hin erntete ich ziemlich miese Sprüche und Großkotzigkeit. “Wohl noch nicht im Urlaub angekommen…” Hach Gott, wo er es erwähnt, ich würde schon noch mehr vertragen….

Zurück zur Platzbeschreibung. Also der Platz ist riesig, da er sehr viel Bereich ohne Seeblick zur Verfügung stellt. Dafür hat er aber nur eine große zentrale Sanitäranlage. Wasser kann man schon extra haben, aber die WC Entleerung ist ein Kraftakt. Auch für das Grauwasser steht nur eine Entleerung zur Verfügung – für uns jetzt kein Problem, hoffe ich, da es gerade nicht zu überfüllt, aber erstaunlich gut gefüllt ist.

Hunde gibt es viele, da erlaubt und Es ist sogar ein Badebereich für sie freigegeben, sehr nett. Auch die Spazierrunden von hier aus, sind toll. Man kann ein Kanu, Ruderboote und sogar ein Tretboot ausleihen, viele haben aber auch eigenes schwimmfähiges Irgendwas mit. Das ist sicher richtig toll.

Was vielleicht noch wichtig ist. Es führt ein Weg mitten durch den Platz, zwischen Bade- und Spielbereich und den Stellplätzen. Als Wanderweg – kein Problem – als Radweg – naja da wird es knapper, aber es fahren auch Autos und landwirtschaftliche Geräte, incl. Schüttewagen. Die halten sich definitiv nicht an die 5 km/h. Ich finde es schade, denn meine Kinder würde ich so nicht sausen lassen. Ich rede nicht von den Kleinen, die sollten nie unbeaufsichtigt sein, ich meine die, die in so’ nem Campingurlaub Fahrrad fahren und mit Kindern einfach rumtollen. Dafür empfinde ich es zu gefährlich.

Das bringt mich zu dem, auf dem ersten Bild im Hintergrund stehenden Häuschen. Drinnen wäre ein schöner Aufenthaltsraum und es gäbe 2 Wc’s, sehr willkommen für die Badegäste… aber es ist ein wäre, denn selbst am 31. August also noch in der Hauptsaison, war alles geschlossen. Dabei hatte es da so geregnet und einige Gäste wären da wohl, um ein trockenen Raum dankbar gewesen. Und heute ist der Badestrand voll und wenn Kinder rufen: “Ich muss mal!” bleiben sie beim Wasser…fast nachvollziehbar.

der Kiosk hat jetzt schon zu – bei 30 € am Tag in der Nachsaison schon schwach, da es hier am Westufer nichts gibt, kein Lokal, kein Geschäft, nichts. Aber hallo, ich vergaß, jeden Tag fährt ein Bäckerwagen am Morgen herum und verkauft Brot und Gebäck (sehr lecker) und am frühen Nachmittag kommt wieder einer mit Kuchen (auch abwechslungsreich und lecker). Dann kommen wohl Mittwoch und Sonntag einer mit Hax’n und Hendl und Donnerstag mit – ich glaub – Kärntner-Kasnockerln. Aber so gerne wir das in Anspruch genommen hätten, mittags waren wir immer wandern und unterwegs. Am Abend wäre das super gewesen (siehe oben – kein Lokal).
Lokale gibt es zuhauf in Techelsberg, lt. Rezeption nur 1/2 Stunde entfernt. Sorry, aber ich schaffe die 3 km nicht in einer halben Stunde und leider hat es auch oft geregnet und da mag man ja auch nicht zum Essen mal schnell hin.

Wir konnten hier ein Drohnenvideo erstellen. Sehr schön zeigt es die Erhabenheit der Natur. Da passt einfach alles.
Aber man sieht auch wie voll der Campingplatz jetzt ist – 4. September. Die Plätze werden enger, denn es gibt kein Anrecht auf einen Platz, somit kann man mit seinem Wohnmobil nicht wegfahren. Was blöd ist, denn zum Einkaufen sind es 3 km hin plus 3 km bepackt zurück. Die Nacht, so traumhaft sie war, wurde von dem piepen der Angeln – ich habe nicht Zuviel getrunken, es piepen tatsächlich die Angeln- unterbrochen. Das sind aber nicht Camper, das ist die Dorfjugend und das mit 30 kmh vorbeifahrende Auto bei null Beleuchtung war auch nicht schlecht… fast hätte ich es vergessen- keine Lampen, bitte Taschenlampen mitnehmen.

Fazit

ich empfinde den Platz unpersönlich. Habe ich mich am Putterersee so wohl und willkommen gefühlt, hier fühle ich mich nicht mal als Gast, eher geduldet. Die Umgebung ist aber wirklich der Wahnsinn. Es ist abwechslungsreich, oder besser es kann abwechslungsreich sein. Radeln, Wandern, Bootstouren, Wassersport, Baden und sehr viel Natur erleben. Also ist man mit sich selber glücklich, oder hat Freunde dabei, ist das durchaus ein schöner Platz. Zumindest ein Fahrrad für den Einkauf sollte man dann dabei haben.