
Wandern im Naturreservat Sandängesstrandes
1. August 2023 0 Von katrinsonnewir genießen Sonne, Meer und Wald
Das war eine gute Nacht. Ich wurde gegen 2Uhr wach und bemerkte, dass die Boote so hübsch beleuchtet waren. Nun ist es nachts ja auch deutlich dunkler. Und nach den Fotos schlief ich auch gleich wieder ein.
Ein Bild entstand Mitternacht, das andere ca. 2h später.
Wir gingen auch noch länger bei dem Hafen spazieren. Es war alles sehr gepflegt. Es gab sogar ein Fleckchen Sandstrand. Doch besonders schön war die Stadt in der Ferne. Sie wurde hell erleuchtet, während es bei uns noch nicht so sonnig war.
Dann warfen wir uns auf die E4 gen Süden. Die Straße war irgendwie sehr oft, wie eine Autobahn. Ich glaube, damit die wahnsinnigen Fahrradfahrer hier fahren können, heißt sie offiziell nicht Autobahn. Sehr schnell und die Wälder links und rechts gesichert mit Zaun. Für die Tiere gab es eigentlich keine sichere Möglichkeit hier irgendwo zu queren. An den Kreuzungen wurde dann vor Elchen gewarnt. Aber wir kennen das ja, wo Schilder stehen, da sind keine Elche.
Ich wollte uns aber unbedingt zumindest erst mal zum Frühstücken von der Autobahn zum Meer bringen. Aber wo? Piteå war die erste größere Stadt und es sah so aus, als ginge eine kleine Straße vor zum Meer. Nase in den Wind und Finger kreisend setzte ich also irgendwo dort ein Zwischenziel. Die Hexennase funktioniert noch! Genau hier an dem Ziel war das Naturreservat Sandängesstrandes. Selber überrascht davon, frühstückten wir erst mal im Sunny, denn Camping war verboten.
Dann, ich hatte zuvor ein wenig die Umgebung gescannt, wollte ich wandern gehen. Es gab einen Wanderweg von 3,7 km. Also genau richtig. Jetzt wurde es auch sonniger, dennoch Sonnenkäppi und Regenjacke wurden mitgenommen. Zuerst ging es zum Meer und an diesem entlang. Hier war es windig und Überraschung, es gab viel Sand. Dazwischen einige Gräser. Stöcke alle paar Meter mit rotem Rand wiesen den Weg. Das war gut, denn so wurde der hier zaghafte Bewuchs geschont.
Dann 90° weg vom Meer führte der Weg durch die Dünen. Diese waren nicht sehr hoch und es gab eine riesige flache Ebene. Das wundervolle waren die Farben. Hier das Gelb des Sandes, mit dem weißen Moos und olivgrünes Moos, o.ä. dazu minikleine Tännchen und wenig Bäume. Ich war von dem Leuchten der Farben hin und weg. So stimmig. Und als das erste mal lila Erika dazwischen wuchs, ein Gedicht.
Dann schickte man uns Düne rauf und runter und quer rauf und runter, also etwas für die Kondition, um dann völlig unerwartet im Wald zu stehen. Und was für ein Wald. Ich erinnerte mich sofort an Rokki in Finnland. Nur war hier nicht so großflächig dieses weiße Moos. Hier gab es unendlich viele Grüntöne. Es ist mir im Moment einfach unmöglich sie alle zu benennen. Es wäre unfair nur die aufzuzählen, die ich kenne. Es war wie in einem Computerspiel, alles irgendwie stimmig und perfekt.
Wieder schickte man uns, nun hatten Bäume eine rote Markierung, wieder Kreuz und quer durch den Wald. Der wurde irgendwann dichter.







Hier wurde es nochmal lichter und der Sunny war nahe.
Nach einem Parkplatz, ganz nahe von unserem, ging es auf der anderen Seite weiter. Jetzt war es urig, alt und dicht. Dafür gab es Heidelbeeren und unglaublich viele Pilze. Aber Achtung, auch Fliegenpilze. Hier war auch der Weg viel robuster.
Irgendwann halfen Stege uns über die matschigen Stellen. Selbst Peaty lief lieber auf dem schmalen Steg. Dann ging der Weg links und rechts weiter. Also erst mal links. Und wieder, von gleich auf jetzt war alles komplett anders.
Denn wir liefen durch einen Schilfgürtel auf Nigel Nagel neuen Stegen. Diese waren doch hoch und es fehlte noch das Geländer, was für hier wohl vorgesehen ist. Aber so frisch gebaute Stege machen Mut. So landeten wir bei einem Ausguck auf die Ostsee. Beim Zurückgehen verließ unserer Peaty der Mut. Sie setzte sich einfach auf den Steg und verweigerte ein Weitergehen. Also trug Michi sie bis es wieder Waldboden unter uns gab.
Das letzte Stück im urig alten Wald führte uns auf eine sehr große gepflegte Wiese eines Restaurants. Auf dem Meer versuchte sich ein Kitesurfer. Nun waren wir wieder am Strand und nach der tollen Grillstelle auch wieder bei Sunny.
Da sahen wir noch was ganz niedliches. Äää, sorry Peaty, Peaty sah was Niedliches, durfte aber nicht hin. Eine Igelfamilie mit mindestens 3 jungen Igelchen wuselte dort im Gras.
Mama Igel war selber auf Futtersuche. Hier in dem Gebiet sah man ja sehr weit. Außerdem hatte uns Peaty auch die Richtung gewiesen. Nun wurde gefilmt und fotografiert.
Ein Schwede meinte, ob wir Peaty füttern wollten? Entsetzt schüttelte ich den Kopf. Er versuchte es anders. Ob wir Schinken oder Wurst haben? Ah, ja für die Igel. Ich besorgte Schinken. Die kleinen Igel wußten aber wenig damit anzufangen.
Michi lief mit Wurst der Mama nach. Dann fiel es mir wie Schuppen von den Augen, er hatte bestimmt gemeint ob wir Hundefutter haben. Flugs holte ich etwas raus und gab es zu dem Igelquartier.
Dann war es schon nach 15Uhr bis wir weiter kamen. Doch wir wären nicht wir, wenn wir nicht einen Umweg nehmen würden. So viele Kilometer Autobahn, Nö, wir wollten das typische Schweden sehen. Also fuhren wir bei Skellefteá ab und im Bogen nach Robertsfors. Hier fuhr es sich viel gemütlicher. Wir sahen viele Häuser. Wieder fielen mir die nicht vorhandenen Zäune auf. Viele Häuser waren richtig niedlich verziert.
Natürlich ist schwedenrot in Schweden die vorherrschende Farbe. War sie aber auch in Finnland und Norwegen. Nur einmal schloss ich schnell die Augen, da hatte jemand das rot aber so gar nicht getroffen 🤭. An einem kleinen See machten wir Pause. Ich holte meine GoPro… Wo ist meine GoPro?
Es brach hektisches Suchen aus. Keine GoPro im Auto. Michi hatte die letzten Aufnahmen gemacht, aber er gab sie mir. Aber wo ist die GoPro? Luft holen – nachdenken – ich gab den Igeln Hundefutter. Michi schau mal in den Kofferraum! Da lag sie. 🤐.
Ich habe 3 Rehe gesehen, aber war nicht schnell genug mit dem Fotografieren. Dann sah ich aber wieder die großen Vögel, die Kraniche. Und da wir nun recht alleine unterwegs waren, konnten wir uns in Ruhe platzieren und sie mit dem großen Objektiv einfangen.
Das und, dass die Sonne nochmal hervorlugte machte uns echt Freude. Doch spätestens als Michi neben mir sagte: “Was mich jetzt irritieren würde, wäre wenn am Straßenrand eine Elch Dame sitzt und ihre Hufe lila lackieren würde.” 😳🧐🤪😚. Ah ja, weil ja lila Nagellack auch so eine Standardfarbe ist 😚 Es war gegen 19Uhr und da dachte ich, es ist gut wenn wir jetzt ankommen.
Als wir nun hier in Robertsfors zu einem Platz am Meer vor fuhren, begann es zu tröpfeln. Ach, das macht doch nichts, gehen wir morgen ans Meer. Doch die WetterApp, hoffentlich irrt sie, versprach morgen den ganzen Tag Regen. Also ging ich nach dem Abendessen noch zum Strand. Es ist schön, ja richtig schön hier. Doch es wird nun tatsächlich schon dunkel. Irgendwie geht das jetzt schneller mit dem Dunkel werden, als das mit dem Heller werden. Ich finde, es war ein schöner Tag. Die Wanderung war wirklich eine der schönsten und abwechslungsreichsten unserer Fahrt. Und sie war einfach zu gehen.













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